Wandern und Naturerleben im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

von Svenja Halberstadt

 

 

Als Teil der #Bloggerwandern Crew durfte ich im Oktober ein Wochenende im Nationalpark Hunsrück-Hochwald verbringen.

 

 

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist der jüngste Nationalpark Deutschlands. 2015 eröffnet, bietet er auf 10.000 ha über die Hochlagen des Hunsrücks Wanderern ein Refugium der Erholung und Naturschützer ein wichtiges Großschutzgebiet, indem Natur wieder Natur sein darf. Davon liegen ca. 10 % in unserem schönen Saarland.

 

 

Auf Einladung der Rheinland-Pfalz Tourismus und der Tourismus Zentrale Saarland mit dem Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald durfte ich gemeinsam mit 18 weiteren Wander-Bloggern den Nationalpark Hunsrück-Hochwald erkunden.

Die Highlights der Tour und wieso sich ein wiederkommen ab dem Frühjahr 2020 besonders lohnt.

Erster Tag - zwischen Kelten und den Sternen

Los geht unser Wochenende nach einer Stärkung  im Keltendorf mit einer Wanderung auf der Dollbergschleife in Otzenhausen. Nationalparkführer Jan Baumgart steigt mit uns einige Höhenmeter den Dollberg hinauf, dem höchsten Berg des Saarlandes. Ein Wochenende mit viel Regen soll uns bevorstehen, warten wir es ab, im Saarland hat uns die Sonne begrüßt.

Der Weg schlängelt sich durch den  Wald teilweise treppenartig hinauf, bis man an den ersten schönen Aussichtspunkt gelangt.

Durch die Bäume erkennt man wunderschön die Primstalsperre bei Nonnweiler.

 

Weiter bergauf erreichen wir kurz darauf den keltischen Ringwall und bekommen beim Erklimmen einen ungefähren Eindruck von der Dimension der Anlage.

 Hier kürzen wir die Tour ab und gehen über das Eingangstor des Hunnenrings zurück Richtung Keltenpark.

Weiter geht’s mit dem Bus durch das Saarland zum Bostalsee und unserer Unterkunft, dem Victor’s Seehotel Weingärtner. Nach einer Saarländischen Grillparty mit regionalen Weinen machen wir uns auf zum letzten Programmpunkt des Abends, zur Sternwarte Peterberg.

Die Sternwarte Peterberg ist eine Vereinssternwarte nahe Braunshausen im nördlichen Saarland. Betrieben wird sie von ihrem Eigentümer, dem Verein der Amateur- astronomen des Saarlandes e. V. und seinen aktiven Mitgliedern. Die Sternwarte verfügt seit 2004 über zwei vollwertige Beobachtungskuppeln.

Die größere Nordkuppel hat einen Durchmesser von 5,5 Metern beherbergt seit dem 17. April 2010 das Peterberger Halbmeter-Teleskop (PHT). Das PHT ist ein Planewave CDK20 Spiegelteleskop, ein sog. Astrograph korrigiert nach Dall-Kirkham. Das System hat eine Brennweite von 3454mm, dies entspricht einem Öffnungsverhältnis von f6.8. Die kleinere Südkuppel hat einen Durchmesser von 3,5 Metern. Hier kommen zwei Refraktoren zum Einsatz. Das größere der beiden ist ein Fraunhofer-Refraktor von Lichtenknecker mit einer Öffnung von 127mm (5 Zoll) und einer Brennweite von 900mm (f7). Als Leitrohr dient ein Bresser Refraktor mit 90mm Öffnung (3,5 Zoll) und 1000mm Brennweite (f11).

Leider haben wir heute Abend kein Glück mit dem Wetter und ein Blick durch das Teleskop ist durch den bewölkten Himmel nicht möglich. Jedoch ist die Demonstration des Teleskopes in der Nordkuppel sowie der Vortrag  von Herrn Pütz von der Sternwarte sehr interesannt. Gleichzeitig ein sehr guter Grund für mich wiederzukommen um ein Blick auf die Sterne zu werfen, ist die Sternwarte doch ganz in der Nähe.

Mit Kopflampen und Fackeln ausgerüstet geht es zu Fuß durch Wald und über Felder zurück zum Hotel. Noch ein kurzer Absacker in der Hotelbar und es geht für mich ins Bett.

Zweiter Tag - Kilometer machen

 Am nächsten Morgen geht es für uns nach einem reichhaltigen Frühstück mit dem Bus weiter. Wir verlassen das Saarland und begeben uns Richtung Rheinland-Pfalz und dessen höchsten Punkt. Heute erkunden wir die Region rund um den Erbeskopf.  

 

In Börfink treffen wir auf unseren heutigen Begleiter, Ranger Patric Heintz. Wir starten bei Nebel und Nieselregen auf der 10. Etappe der Saar-Hunsrück-Steiges.

 

Die Nationalpark-Ranger sind ausgebildete Natur- und Landschaftspfleger, die sich nicht nur bestens in den Schutzgebieten zurechtfinden, sondern sich auch in der Flora und Fauna auskennen. Regelmäßig sind sie auf Kontrolle im Nationalpark unterwegs. Familien und Einzelpersonen können die Ranger in der Saison von April bis Oktober an festen Terminen und von festgelegten Treffpunkten aus bei einer Kontroll- und Beobachtungstour begleiten.

 

Vom Trauntal (hier gibt es sehr gute Forellen, direkt vom Züchter) steigt die anspruchsvolle Etappe über schmale Pfade führende Weg stetig an. Der Regen lässt nach und wir passieren das Hochmoor ,,Ochsenbruch‘‘ bei mystischem Nebel und die ,,Siegfrid Quelle‘‘ aus der Nibelungensage. Die Begleitung von Ranger Patric ist sehr lehrreich, wir lernen viel über den Wald und seine Bewohner und die Arbeit im Nationalpark. Nach 8 km erreichen wir den Gipfel des „Erbeskopf“, der mit 816 m höchsten Erhebung von Rheinland-Pfalz.

 Oben angekommen wartet schon eine heiße Suppe auf uns und wir können etwas verschnaufen. Kurz danach geht es schon wieder weiter, ein kurzer Stopp bei der beeindruckenden „Klangskulptur“, dann geht's an den Abstieg zum Hunsrückhaus unterhalb des Gipfels.

 Im Hunsrückhaus haben wir zu Mittag nun eine etwas längere Pause und können uns in Ruhe die Nationalpark-Ausstellung ansehen. Unter dem Motto: ,,Willkommen im Urwald von morgen“ laden interaktive Exponate und Experimente zum Anfassen, Mitmachen und Ausprobieren ein.

Wir setzen unser Wanderung entlang des Saar-Hunsrück-Steiges fort, nun geht es durch den Wald überwiegend bergab, vorbei an zwei Viadukten der ehemaligen Hunsrückbahn. Vor allem das Zweite ist sehr imposant und zählt mit seinen 42 Metern zu einer der höchsten steinernen eingeschossigen Eisenbahnbrücken Deutschlands. Nachdem es den ganzen Tag recht trocken geblieben ist fängt es auf den letzten Kilometern an immer heftiger zu regnen. Der Regenschutz wird übergezogen und die Schritte werden zügiger. An unserem heutigen Endpunkt der Wanderung, dem Forsthaus Hoxel, wartet schon der Bus auf uns und wir verabschieden unsere wirklich super Begleitung, Ranger Patric. Auf unserer morgigen Tour wird uns ein Kollege von ihm begleiten.

 23 Kilometer habe ich heute aufgezeichnet. Der Bus bringt uns zu unserer Unterkunft, dem Hotel 2tHeimat in Morbach. Nach einer heißen Dusche, einem leckeren Drei-Gänge-Menü mit regionalen Produkten im hoteleigenen Restaurant sowie einer Brandprobe zum Thema Steuobstwiese falle ich müde ins Bett.

Dritter Tag - Auslaufen

Unser letzter Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück im Hotel. Rucksack packen und los geht es zu unserer letzten Wanderung. Start der 12. Etappe des Saar Hunsrück-Steiges ist die Wildenburg, wo auch ein Wildkatzenzentrum mit Wildfreigehege beheimatet ist. Heute begleitet uns Ranger Oliver Groß auf unserer Tour mit seinem Wissen über den Nationalpark.

Der leichte Regen, der uns heute morgen wieder begleitet lässt den bunten Herbstwald noch einmal mehr leuchten und der Nebel bringt eine schöne Stimmung.

Über den Wildenburger Kopf geht es bergab zur Mörschieder Burr mit felsigen Pfaden, Quarzitfelsen und (normalerweise) weiten Aussichten.

Mörschieder Burr mit Aussicht. Sie sehen: Nebel.

Die letzten Wander-Kilometer des Wochenendes enden für uns in Herborn.  Mit dem Bus fahren wir das letzte mal gesammelt weiter zu unserem Start- und Endpunkt in Idar-Oberstein, wo wir zusammen ein letztes Picknick im traditionellen Gasthaus ,,Das Spiessbratenhaus'' einnehmen, bevor jeder seine Heimreise antritt.

 

41,5 km habe ich in 48 Stunden zu Fuß im Nationalpark Saar-Hunsrück zurückgelegt. Bei Regen, Sonne, Nebel und ganz viel schönem Wald. Aber wieso sich der Besuch ab dem Frühjahr 2020 besonders lohnt? Im Nationalpark wurden im letzten Jahr drei Trekking-Camps mit Holzplattformen und Toilettenhäuschen eingerichtet. Und das in direkter Nähe versteckt am Saar-Hunsrück-Steig! Die Plätze sind buchbar vom 01. April bis 31. Oktober gegen eine Gebühr von 10 € pro Nacht. Der genaue Standort der Plätze bekommt ihr dann mitgeteilt. Mehr Infos und Links erhaltet Ihr in der Infobox.

Dieser Artikel über das #Bloggerwandern entstand in Kooperation mit der Rheinland-Pfalz Tourismus und der Tourismus Zentrale Saarland mit dem Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald im Rahmen einer Bloggerreise.

Noch einmal ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren um Karin Hünerfauth-Brixius von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Guido Lotz vom Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald sowie Kevin Ehm von der Tourismus Zentrale Saarland GmbH, die uns das Wochenende über begleitet haben, sowie den Medienpartner Outdoormagazin und dem Sponsor Maier Sports. Danke, dass ihr uns dieses tolle Erlebnis ermöglicht habt!